Auf Einladung der SPD in Möhringen diskutierten die SPD-Landesvorsitzende und Bundestagskandidatin im Wahlkreis Stuttgart-Süd Ute Vogt und der Wissenschaftler Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker im Bürgerhaus in Möhringen über das Thema „Neue Energiepolitik im Treibhaus“.
Ernst Ulrich von Weizsäcker war zwei Legislaturperioden lang Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis. Der Gründer und langjährige Präsident des Wuppertalinstituts für Klima, Umwelt und Energie leitete die Enquete-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft“. 2008 wurde ihm der Deutsche Umweltpreis verliehen. Der Autor des Bestsellers "Faktor Vier, Doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch" ist ein nach wie vor weltweit ge-fragter Berater. Daher freute sich die Wahlstuttgarterin Ute Vogt sehr über den Gast.
Ute Vogt warb für den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung, den verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienz und -einsparung. Dies schaffe Ar-beitsplätze vor allem auch im regionalen Handwerk. Die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien liege derzeit bei rund 280.000. „Hier können weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.“ so Vogt. Als Beispiel nannte sie dabei das Thema Elektroauto an. Vogt verweist auf den Deutschlandplan von Frank-Walter Steinmeier mit der Zielgröße von 400.000 neuen Arbeitsplätzen pro Jahr. Wiederholt verwies die SPD-Landesvorsitzende auf die Chancen einer dezentralen Energieversorgung. Dabei sprach sie sich auch für Stadtwerke in Stuttgart aus. „Wir holen sie zurück!“, so Vogt.
Prof. von Weizsäcker referierte sowohl über globale als auch die lokale Aspekte des Klimaschutzes. Er betonte, dass Deutschland im Bereich der Umwelttechnologie konkurrenzfähig sei, wenn Hochqualität, langlebige Produkte entwickelt und produziert würden. Insbesondere im Bereich von Gesamtsystemen sei man stark. Von Weizsäcker forderte vor allem Energieeffizienz. Er sprach Effizienzautos, Passivhäuser, Altbausanierung,
Energieeinsparung und Erneuerbare Energien genauso an, wie die Frage der Kosten von Energie. Als Beispiel nannte er das Flugbenzin. Weizsäcker fordert dieses endlich zu besteuern. „Es ist ein Skandal, dass man zum Taxipreis nach London fliegen kann.“ so der Umweltwissenschaftler.
In der Diskussion mit dem Publikum ging es dann um die gesamte Bandbreite von Energiepolitik und Klimaschutz. Es ging um allgemeine Fragen, wie der Zusammenhang einer steigenden CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre und der Erderwärmung, bis hin zu Fragen zur KfW-Förderung und dem Einsatz Erneuerbarer Energien im Kleinen, Block-heizkraftwerke in Schulen und Solaranlagen auf Privathäusern, Geothermie, Wind- und Wasserkraft.