Mit einer kleinen Anfrage hat der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Nils Schmid MdL Auskunft von der Landesregierung über Unterrichtsausfall und Krankheitstellvertretungen in der Landeshauptstadt Stuttgart verlangt (Drucksache 14/5846).
Die SPD-Fraktion wird immer wieder von betroffenen Eltern und Lehrerinnen und Lehrern angesprochen werden, die auf einen dramatischen Stundenausfall an den örtlichen Schulen hinweisen. Der Vorsitzende der SPD Stuttgart und Stadtrat Andreas Reißig betont im Hinblick auf die Elternproteste u. a. am Wagenburggymnasium vor ein paar Wochen, dass es gut sei, dass sich die Menschen vor Ort zur Wehr gegen die verkorkste Bildungspolitik von CDU und FDP setzen. „Nur so können Verbesserungen erzielt werden.“
Andreas Reißig kritisiert weiter, dass die Landesregierung selbst nicht zu wissen scheint, wie es in den einzelnen Regionen im Land aussieht!“ und ärgert sich über die Antwort auf die Kleine Anfrage, die keine regionalen Zahlen liefert.
Der Stadtrat verweist daher auf die vom Kultusministerium vorgelegte Stichprobenerhebung vom November 2009 und kritisiert, dass der Unterrichtsausfall an den allgemein bildenden Schulen des Landes wieder einmal drastisch zu nimmt. An den Gymnasien, Hauptschulen und Realschulen habe sich die Unterrichtsversorgung im Vergleich zur letzten Erhebung vom November 2008 deutlich verschlechtert. Insgesamt fielen, hochgerechnet auf das ganze Schuljahr an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen des Landes (ohne berufliche Schulen), über 1,6 Millionen Unterrichtsstunden aus. Im vergangenen Jahr waren es rund 1,4 Millionen. Gymnasien haben einen prozentualen Unterrichtsausfall von 5,5 Prozent zu verzeichnen, Realschulen müssen 3,8 Prozent Stundenausfall verkraften, bei den Hauptschulen sind es 3,0 Prozent. Die Förderschulen liegen bei 1,4 Prozent, selbst die Grundschulen müssen noch einen Unterrichtsausfall von 1,1 Prozent hinnehmen. „Der drastische Unterrichtsausfall geht zu Lasten der Bildungschancen der jungen Menschen“, so der SPD-Kommunalpolitiker Andreas Reißig. „Das können wir nicht hinnehmen! Solange die Landesregierung diesen Missstand nicht anpackt, bleibt die Bildungspolitik im Land eine große Baustelle.“
Die SPD in Stuttgart fordert daher eine Unterrichtsgarantie. Um diese zu erreichen muss die Anzahl der Stellen für Krankheitsstellvertreterinnen und Krankheitsstellvertreter deutlich erhöht werden, dies sei allerdings Landesaufgabe. „Die SPD-Landtagsfraktion hat in den Haushaltsberatungen die Mittel für eine Erhöhung der Krankheitsstellvertreter von derzeit 1.266 um 400 auf 1.650 beantragt. Gescheitert ist dies aber wieder einmal an der Blockadehaltung von CDU und FDP.“ ärgert sich der SPD-Kreischef.
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